Ein Mann mit Schutzbrille steht im Labor und notiert etwas vor Reagenzgläsern.
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Der Doktortitel als Türöffner für die nächste KarrierestufeWie viel verdient man mehr mit einem Doktortitel?Einstiegsgehälter von Promovierten Höchste Gehälter in Management und IT für PromovierteBei Ärzt*innen sind die Unterschiede am geringstenIngenieure mit Promotion verdienen als Einstiegsgehalt fast 65.000 €

Mit einem Doktortitel in der Tasche darfst du nicht nur einen akademischen Titel tragen, sondern du erhöhst auch deine Chancen auf einen lukrativeren Job. Denn nach wie vor gelten die Abschlüsse PhD oder Dr. als wichtiger Schlüssel für ein höheres Gehalt. Doch wie groß ist der Unterschied wirklich ausfällt, wissen viele nicht. Wir zeigen dir, wie viel mehr Gehalt mit Doktortitel möglich ist.

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Der Doktortitel als Türöffner für die nächste KarrierestufeWie viel verdient man mehr mit einem Doktortitel?Einstiegsgehälter von Promovierten Höchste Gehälter in Management und IT für PromovierteBei Ärzt*innen sind die Unterschiede am geringstenIngenieure mit Promotion verdienen als Einstiegsgehalt fast 65.000 €

Promotionen in der Medizin

Exkurs: Wohl am bekanntesten sind Doktortitel in der Medizin. Die Begriffe „Arzt“ und „Doktor“ werden gerne mal synonym verwendet. In der Medizin geriet die Promotion jedoch öfters in Verruf, da die jungen Mediziner nicht selten bereits während ihres Studiums mit der Arbeit daran beginnen und diese manchmal auch in wenigen Monaten verfasst wird. Im Vergleich zu Dissertationen, die mehrere hundert Seiten lang sind, kommen solche aus dem Medizinbereich mit deutlich weniger aus. Dabei kommt es ganz auf den Typ an, denn einige sind Forschungsergebnisse, andere wiederum theoretische Arbeiten und können sehr lang sein.
Im Schnitt sind Promotionsschriften in der Medizin 100 Seiten lang.

Der Doktortitel als Türöffner für die nächste Karrierestufe

Die Promotion hat auch auf die berufliche Entwicklung großen Einfluss. Das gilt insbesondere für Mediziner*innen. Leitende Positionen an Universitäten oder Krankenhäusern sind ohne Doktortitel kaum zu bekommen. Auch in den Vorstandsetagen der deutschen DAX-Konzerne sind mehr als 30 Prozent der Vorstände promoviert. Große Konzerne setzen bei Führungspositionen im C-Level ebenfalls auf Doktortitel als Einstiegsvoraussetzung.

Wie viel verdient man mehr mit einem Doktortitel?

Doch was bedeutet nun eine Promotion für die Gehaltsentwicklung? Spielt sie eine Rolle? Wie die Daten aus dem Stepstone Gehaltsplaner zeigen, macht ein Doktortitel in vielen Berufsgruppen einen gewaltigen Unterschied.

Einstiegsgehälter von Promovierten im Vergleich mit Akademikern ohne Doktortitel

Hast du einen Studienabschluss? Dann erhöhst du allein dadurch die Chance auf ein besseres Einstiegsgehalt im Vergleich zu Einsteiger*innen ohne Bachelor oder Master. Das zeigt auch der Stepstone Gehaltsreport 2024. Startest du nach deinem Bachelor-Abschluss in den Beruf, sind im Median 44.250 € pro Jahr branchenübergreifend möglich. Mit einem Master steigt das jährliche Medianeinkommen auf 50.000 €. Hast du es schließlich bis zur Promotion geschafft, stehen im Median 60.000 € im Jahr auf deinem Gehaltsscheck. Über alle Fächer und Berufe hinweg beträgt der Gehaltsunterschied zwischen Bachelor und Promotion ganze 10.000 €. Als PhD oder Dr. liegt dein Mediangehalt als Berufseinsteiger*in somit fast und damit über 30 Prozent über dem Gehalt mit Bachelor-Abschluss.

Einstiegsgehalt Akademiker allgemeinMedian
Bachelor44.250 €
Master50.000 €
Promotion60.000 €

Was ist der Median?

Der Median ist der Wert, der genau in der Mitte aller Werte liegt. Das heißt, 50 % der Gehälter sind höher als der Median und 50 % sind niedriger. Der Vorteil ist, dass Ausreißer, also sehr hohe oder sehr niedrige Gehälter, den Median nicht verändern.

Das durchschnittliche Jahresgehalt hingegen schon. Das wird berechnet, indem man alle Werte summiert und durch die Anzahl der Werte teilt.
Ein Beispiel: Liegt das Medianeinkommen eines Berufes bei 40.000 € im Jahr, verdient die eine Hälfte der Arbeitnehmer*innen mehr und die andere Hälfte weniger. Wie hoch die Abweichungen sind, sagt der Median nicht aus. Alle folgenden Angaben – sofern nicht anders angegeben – beziehen sich auf das Mediangehalt.

Einstiegsgehälter: Im Management und in der IT profitieren Promovierte am stärksten

Die Einstiegsgehälter von Akademikern unterscheiden sich je nach Abschluss:
Laut unserer Auswertung verdienen Informatiker*innen mit weniger als drei Jahren Berufserfahrung bzw. beim Berufseinstieg nach ihrem Abschluss 50.250 €. Haben sie jedoch promoviert, erhöht sich das Jahresgehalt auf 69.500 €, und das sogar schon bei Berufseinsteiger*innen. In der IT sind somit mit Doktortitel über 19.000 € mehr pro Jahr möglich. Ähnliches gilt auch für Jobs im Management. Steigst du hier mit Promotion ein, sind im Median 76.500 € möglich, mit Bachelor oder Master liegt dein Mediangehalt dagegen bei 47.000 €.

Nicht zu unterschätzen sind die Unterschiede beim Gehalt auch im Gesundheits- und Sozialwesen. Arbeitest du z.B. in der Sozialarbeit oder in einer Gesundheitsbehörde, winken mit Doktortitel im Median 54.500 €. Damit verdienst du am Anfang deiner Karriere fast 15.000 € mehr als deine Kolleg:innen, die nicht promoviert haben.

Zwei Ärztinnen in weißen Kitteln unterhalten sich vor einem Krankenhaus.
Die Promotion macht keinen so großen Gehaltssprung bei Ärzt:innen aus. © Maskot/Eyeem

Bei Ärzt*innen sind die Unterschiede am geringsten

Um als Arzt oder Ärztin zu arbeiten, brauchst du nicht zwingend einen Doktortitel. Und ohnehin zeigt sich beim Gehalt nur ein geringer Unterschied zwischen promovierten Ärzt*innen und denjenigen ohne Doktortitel. So verdienen Ärzt*innen mit Titel im Median 57.750 €, während ihre Kolleg*innen ohne Promotion auf 53.000 € jährlich kommen. Das ist ein Top-Gehalt und im Vergleich mit anderen Berufen das höchste Einstiegsgehalt nach dem Studium.
Ähnlich gering fallen die Gehaltsunterschiede zwischen Promovierten und nicht Promovierten im Banken-und-Versicherungssektor aus. Dort verdienen Beschäftigte mit Doktortitel und drei Jahren Berufserfahrung 57.250, während diejenigen ohne Promotion auf 50.750 € pro Jahr kommen.

Ingenieure mit Promotion verdienen als Einstiegsgehalt fast 65.000 €

Bei den Ingenieur*innen liegen die Gehälter der Promovierten (64.750 €) deutlich über dem Salär der Beschäftigten ohne Doktortitel (52.250 €). Der Titel macht hier einen Unterschied von über 12.000 € pro Jahr aus. Das sind pro Monat 1.000 € mehr auf dem Konto der promovierten Ingenieur*innen.
Allgemein gehören Ingenieur*innen bereits zu der Berufsgruppe mit den höchsten Einstiegsgehältern.

Fazit: Doktortitel können weiterhin das Gehalt beeinflussen, sind aber allein nicht entscheidend

Ist der Doktortitel nun wirklich von Bedeutung oder schmückt er nur das Namensschild? Diese Frage lässt sich pauschal nicht eindeutig beantworten. Natürlich hat eine Promotion im universitären Kontext und für Forschungsbereiche einen hohen Stellenwert. Jemand, der in Elektrotechnik im Bereich des autonomen Fahrens promoviert, der wird aller Voraussicht nach auch danach in diesem Gebiet weiterarbeiten und forschen, um den technologischen Fortschritt zu ermöglichen. Hier ist der Wert der Promotion nach wie vor hoch.

Geht es um die Höhe des Gehalts, sind neben dem akademischen Grad der Bewerber*innen viele andere Parameter entscheidend. So sind z.B. Berufserfahrung oder tatsächliche fachliche Eignung für eine Stelle weitaus wichtiger als ein Titel. Die gute Nachricht für dich: Auch ohne Promotion hast du die Möglichkeit, ein gutes Gehalt zu verdienen. Es gibt darüber hinaus auch viele attraktive und gut bezahlte Berufe ohne Studium.

Wie deine Gehaltssteigerung pro Jahr aussehen kann und welche Faktoren für deine Gehaltsentwicklung wichtig sind, erfährst du im Beitrag „Gehaltssteigerung pro Jahr“.

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