Doreen Bormann / Nikolai Huke

Gewerkschaften sind aktiv gegen Rassismus. Es fällt ihnen dennoch teilweise schwer, Geflüchtete praktisch zu unterstützen und eigene Ausschlussmechanismen zu erkennen

Tarek Khallouf von der mira-Beratungsstelle in Stuttgart über Arbeitsrechte und Teilhabe von Menschen mit Fluchterfahrung

Abschiebungen sind nicht nur für die Betroffenen psychisch extrem belastend, sie verunsichern auch andere Geflüchtete im jeweiligen Wohn-, Lern- und Arbeitsumfeld

Sprachkurse und Maßnahmen zur Arbeitsmarktintegration werden vom Staat kostengünstig auf private Träger ausgelagert, wodurch die Qualität der Angebote in Gefahr gerät

In einigen Ausländerbehörden herrscht eine „Flüchtlinge raus-Mentalität“. Mitarbeitende sind überlastet und überfordert, weil sich das Recht kontinuierlich ändert

Arbeitsmarktberatung bewegt sich im Spannungsfeld zwischen den Wünschen von Geflüchteten und ihren begrenzten gesellschaftlichen Chancen

Geflüchtete benötigen in Behörden teilweise eine ehrenamtliche oder professionelle Begleitung, um ernst genommen zu werden und ihre Probleme lösen zu können

Alltagsrassismus, konservative Familienrollenbilder und fehlende Kinderbetreuung erschweren es geflüchteten Frauen, Kinder und Karriere zu vereinbaren

Vorurteile gegenüber Geflüchteten und Rassismus sind in Deutschland auch in Behörden verbreitet

Einige Männer mit konservativen Geschlechterrollenbildern tun sich schwer, einen Umgang mit ihrer prekären Lebenssituation als Geflüchteter in Deutschland zu finden

Um eine Rückkehr ins Herkunftsland zu erzwingen, wird einigen Geflüchteten die soziale Teilhabe verwehrt – mit schwerwiegenden Folgen für die Betroffenen

Für Geflüchtete mit körperlichen Beeinträchtigungen sind unzureichend Bildungs- und Unterstützungsangebote verfügbar

Nicht nur fehlende Sprachkenntnisse und Lernschwierigkeiten, sondern auch Diskriminierungserfahrungen erschweren Flüchtlingen in einigen Berufsschulen den Alltag

Erfahrungen aus der Praxis zeigen: Die viel diskutierte (vermeintliche) Konkurrenz durch Flüchtlinge auf dem Arbeitsmarkt gibt es in der Regel gar nicht

Viele Flüchtlinge wohnen in Unterkünften, weil sie auf dem Wohnungsmarkt diskriminiert werden und bezahlbare Wohnungen fehlen. Das erschwert die Arbeitsmarktintegration

Fehlende Sprachkenntnisse, prekäre Aufenthaltstitel und Angst vor Arbeitsplatzverlust erschweren es Geflüchteten, gegen Arbeitsrechtsverletzungen vorzugehen

Engagement ist wichtig, um Geflüchtete auf dem Weg in den Arbeitsmarkt zu begleiten. Fehlt es den Ehrenamtlichen jedoch an Qualifikation, kann das zum Problem werden

Psychische Belastungen erschweren vielen Flüchtlingen den Weg in den Arbeitsmarkt

Viele Betriebe zeigen ein hohes Engagement bei der beruflichen Integration von Flüchtlingen. Migration und kulturelle Diversität gelten als betrieblicher Normalzustand

Flüchtlinge sind in einigen Betrieben rassistischer Ausgrenzung und Diskriminierung ausgesetzt