Hormontherapie zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Hormontherapie wird zur Behandlung von Beschwerden in den Wechseljahren eingesetzt, aber auch zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen nach der Menopause.

In neunzehn randomisiert kontrollierten Studien mit insgesamt 40.410 teilnehmenden Frauen, wurde die Wirkung einer oralen Östrogen-Hormontherapie (mit oder ohne Zusatzhormon Progesteron) mit einem Placebo verglichen. Die Untersuchung wurde sechs Monate lang oder länger durchgeführt.

Erhöhtes Risiko: Hormontherapie nach Menopause 

Insgesamt gab es keine Evidenz dafür, dass eine Hormontherapie weder bei gesunden Frauen noch bei Frauen mit vorbestehenden Herzerkrankungen eine schützende Wirkung gegen den Tod jeglicher Ursache, wie durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, nicht-tödlichen Herzinfarkt oder Angina, also Brustenge hat. Vielmehr erhöhte eine Hormontherapie bei Frauen nach der Menopause das Risiko eines Hirnschlages oder Venenverschlusses durch eine venöse Thromboembolie, also ein Blutgerinnsel.

Die meisten Studienteilnehmerinnen, darunter Frauen nach der Menopause und solche mit vorbestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, waren aus den Vereinigten Staaten. Das mittlere Alter in den meisten Studien betrug über 60 Jahre. Die Dauer der Behandlung variierte in den Studien zwischen sieben Monaten und 10,1 Jahren.

Die Forscher schätzen die großangelgte Studie aufgrund der Übereinstimmungen in den Ergebnissen als wirklichkeitsnah ein.

Referenzen:
Boardman HMP, Hartley L, Eisinga A, Main C, Roqué i Figuls M, Bonfill Cosp X, Gabriel Sanchez R, Knight B. Hormone therapy for preventing cardiovascular disease in post-menopausal women. Cochrane Database of Systematic Reviews 2015, Issue 3. Art. No.: CD002229. DOI: 10.1002/14651858.CD002229.pub4

Weitere Informationen unter Cochrane-Reviews.